Samstag, 31. Dezember 2016

Triebtäter werden Väter!

ÄTV plant seinen nächsten Streich!
Nach den äußerst erfolgreichen Shows „Bauer sucht Sau“ und „Das Geschäft mit der Lüge“ hat ÄTV aufgrund der enormen Nachfrage an originellen Sendeformaten nun beschlossen ein neue Show in Auftrag zu geben: Triebtäter werden Väter.
Momentan castet ÄTV deswegen verurteilte Vater werdende Triebtäter, die ihre Haftstraßen bereits abgesessen und somit laut ÄTV- Chef, Martin Garstiger, ihre Schuld an der Gesellschaft abgebüßt haben, um sie -sowie deren Liebsten- auf ihrem Weg zur Elternschaft zu begleiten. Schon als einer seiner eifrigsten Praktikanten vor 2 Monaten mit dem Rohentwurf zu ihm kam, wusste Garstiger, dass dies „eine vielversprechende Idee“ sei. Sogleich wurden private Sponsoren abgegrast und es habe nicht mal eine ganze Woche gedauert bis die Finanzierung stand.
Niveauvolle Inhalte sind, was sich das Publikum wünscht!“  
Garstiger wolle so zeigen, dass auch ehemalige Triebtäter Menschen seien. Dies sei besonders wichtig, da diese Menschen oft auch nach bereits abgesessener Strafe noch mit gesellschaftlichen Repressalien zu kämpfen hätten. Es gebe hier also auch einen Reintegrationsauftrag, dem sich ein kritisches Medium wie ÄTV moralisch verpflichtet fühle. Außerdem nehme der Sender selbstredend keine Triebtäter, die auch Kinder oder Jugendliche misshandelt haben, in ihr Format auf.
Ein bisschen Fingerspitzengefühl braucht man als Fernsehanstalt natürlich auch!“
Das letzte Jahr habe uns so viele wunderbare Prominente gekostet, da sei es zum neuen Jahr an der Zeit wieder vermehrt Menschliches auf die Bildschirme zu bringen. Und was könnte menschlicher sein, als jemandem eine zweite Chance zu geben?
Die Castings laufen jedenfalls bereits seit Wochen auch Hochtouren.
Seltsamerweise halten sich die Anmeldungen laut Garstiger derzeit noch in Grenzen, aber polarisierende Formate mit Anspruch hätten naturgemäß eine längere Anlaufzeit. Die Menschen bräuchten eben einfach ein bisschen, bis sie sich an moralisch überlegene Wertinhalte gewöhnen. Die Skripts würden jedenfalls bereits in den Schubladen liegen und auf ihre Umsetzung warten. 
In den USA wären bahnbrechende Ideen wie ebenjene leichter umzusetzen. Da würden die freigelassenen Triebtäter ja auch freiwillig von Haus zu Haus gehen, um die Nachbarn kennenzulernen.
Das ist Resozialisierung! Die sind uns einfach auf gesellschaftlicher und medientechnischer Ebene um Lichtjahre voraus“, so Garstiger.
Als wir uns nach dem Interview verabschieden, wünschen wir ihm einen guten Rutsch und viel Erfolg für seine neue Sendung.

Hier misshandle ich noch einige Fragen:
Was macht heutzutage ein gutes Fernsehformat aus?
Ist Todesstrafe sinnvoller als Resozialisierung?
Ist Amerika wirklich so wunderbar?
Ist es tatsächlich so leicht einen Preis für seine Würde festzusetzen?


Chewie.

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