Dienstag, 29. November 2016

Flachlegen, hoch gewinnen!

In England hat der Fußball nicht nur Tradition, sondern auch Geschichte. Vergessen wir nicht, dass trotz Yellowpress, Mondablösen, privaten Investoren, Tv- Gelder in unmoralischer Höhe, Legionärstum, etc. England diesen Sport erfunden hat!
Genauer gesagt der Amateurverein Sheffield FC. Richtig gelesen, Amateure haben diesen Sport anscheinend erfunden!
Dennoch ist es heute der populärste Sport dieser Welt und das nicht erst seit gestern. Und wie es sich für Glaubensstätten großer Weltreligionen gehört, müssen diese natürlich auch dementsprechend gewürdigt werden.
Darum hat Sheffield FC anlässlich seines 159. Geburtstages bei der UNESCO um Anerkennung ihres historischen Spielfeldes als Weltkulturerbe gebeten. Fußballromantiker auf dem ganzen Globus dürften beim bloßen Gedanken daran bereits in Verzückung geraten. Zu diesem Zweck hat der Amateurverein jedenfalls die ursprüngliche Spielstätte -durch eine crowdfunding Kampange- zurückerworben. Es befand sich mittlerweile eine abfallende Wiese vor Ort, die nun aber wieder flachgelegt worden ist. Die Frösche und Heuschrecken, welche die Wiese bewohnten, konnten jedoch erfolgreich umgesiedelt werden.
Manche können dies nun für eine etwas andere Herangehensweise um an Sponsorengelder zu kommen halten.
Andere finden, dass dies sehr wohl seine Berechtigung hat.
Die Gründungsstätte einer Religion, die die Massen seit 1857 so begeistert wie der Fußball ist definitiv Weltkulturerbe!
Tatsächlich gehen die ursprünglichen Wurzeln des Fußballs sogar zurück bis auf das 2. Jahrtausend v. Chr., als in China zum ersten Mal ein Spiel namens Cuju („cu“=mit den Füßen stoßen; „ju“=Ball) praktiziert wurde. Es wurde so gegen 400 n. Chr. in Asien bereits mit Toren, Torhütern und Schiedsrichtern gespielt, geriet allerdings knapp 100 Jahre danach wieder in Vergessenheit.
Wiederbelebung fand der Fußball in der Antike (Sparta und Rom) und wurde auch danach immer wieder verändert -aber doch- gespielt.
Leider hat der Fußball die Menschen mehr dazu bewegt sich zu bewegen und nicht dazu, sich gegenseitig als Ungläubige zu betrachten.
Obwohl es sicher in diesem Sport bereits zu vielen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern verschiedener Bekenntnisse kam, kann er dennoch nicht mit Kreuzzügen, Selbstmordattentaten oder Beschneidungen dienen. Das sind aber glücklicherweise nicht die Voraussetzungen, um als Weltkulturerbe zu gelten. Manchmal reicht es aus die Menschen seit knapp 2 Jahrhunderten über die Maßen zu begeistern und wohl auch etwas leiden zu lassen.
Lässt man alle Emotionen mal beiseite wäre es wohl gerecht, wenn der Club der diesen Sport -welcher seit der Moderne unvorstellbare Mengen an Geldern umsetzt- salonfähig gemacht hat, nun endlich ein Scheibchen vom Kuchen erhält. Auch wenn dieses aus dem Kulturministerium kommt.
Man darf also gespannt sein, wie die UNESCO entscheiden wird.

Hier drängen sich wieder mal einige Fragen auf:
Wird Sheffield Fc. alleine gehen?
Ist der Fußball oder die Erde flacher?
Ist Weltkulturerbe davon abhängig wie viel Blut dafür geflossen ist?
Wer ist besser: Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi?
Und muss er dem Ball machen?

Chewie.

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