Ein
toller Sager von Trump, um diesen Text einzuleiten.
Der
Trumpelpfad zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen und schlechten Wahlversprechen.
Die
Umfragen, die im Vorfeld in den USA stattgefunden haben, zeigten
Clinton vor Trump. Doch vor einigen Wochen haben
die Amis eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Eine Entdeckung, die
ich im Zuge meines Psychologiestudiums bereits 2006 in einem
Statistikkurs gelehrt bekam. Ich spreche von der sozialen
Erwünschtheit.
Dieses Konstrukt beschreibt eine Tatsache, die man bei statistischen
Erhebungen beachten muss, da sie sonst die Aussagekraft einer
Statistik trüben kann.
Ein
Beispiel:
"Wie
nationalistisch sind sie? Geben sie bitte einen Wert von 1-10 an."
Diese
Frage ist durch das Wort "nationalistisch", welches seit
dem Nationalsozialismus negativ konnotiert ist, weniger sozial
erwünscht als die Frage:
"Wie
patriotisch sind sie? Geben sie bitte einen Wert von 1-10 an".
Die
Befragten bezeichnen sich verständlicherweise nicht so gern als
nationalistisch, als als patriotisch. Obwohl die Frage eigentlich den
selben Wert misst, wird sie also alleine durch die Formulierung
andere Ergebnisse zu Tage fördern.
Man
hole sich nun eine Schüssel Popcorn und stelle sich vor, wie die
führenden amerikanischen Statistiker während des
bisherigen Wahlkampfes versuchten sich Fragen auszudenken, die
Einstellungen der Bevölkerung hinsichtlich der verschiedenen
Wahlprogramme von Mrs. Clinton und Mr. Trump überprüfen sollten.
Ganz
großes Kino! Oscar- verdächtig, wenn ihr mich fragt. Nur halt nicht
Auslands- Oscar- verdächtig. Ein guter Filmtitel wäre: „Sisyphos“.
Vielleicht mit Roland Emmerich als Regisseur?
Nebenbei
basht die gesamte "intellektuelle" Elite und viele
Schauspielstars (wie Robert De Niero) noch munter die ach so dummen Trump- Wähler und
natürlich Trump selbst. Wen wundert es da noch, dass die Umfragen in
der Vergangenheit Hillary im Vorteil wähnten?
Richtig,
die Amerikaner! Hilarious sozusagen.
Gottseidank
hat die grenzgeniale "Political Science" in den USA -im
Zuge der sozialen Erwünschtheit- auch noch eine andere Entdeckung
gemacht: „Authoritarianism“
Diese
Theorie besagt, dass Menschen, die Angst haben, sich nach starken
männlichen Führern sehnen - eine Tatsache, die die Geschichte 1933
besonders anschaulich gezeigt hat (und man sollte meinen, auch die
USA habe das damals mitbekommen).
Zusammen
mit der Entdeckung der sozialen Erwünschtheit waren die
amerikanischen Statistiker also doch endlich dazu in der Lage, die
Umfragen so zu formulieren, dass sie den „Authoritarianism“- Wert
korrekt erfassen konnten.
Und
tadaaa: Die Umfragen sahen schon etwas anders aus!
Nämlich
prognostizierten sie eher eine Mehrheit für Trump. Und wieder war
über dem Teich die Empörung groß. Empörung, die eher Scham sein
sollte. Scham darüber, was mit dem Rest der Welt passiert, sollte
dieser Hampelmann tatsächlich Präsident der USA werden.
Obwohl
wir in Österreich mit Hofer den nächsten Angst- und Hassprediger in
den Startlöchern haben, kann dieser wohl weit weniger Unheil
anrichten, als ein amerikanischer Präsident.
Mir
bleibt nur zu hoffen, dass die Amis doch noch die Kurve kriegen, denn
sollte Trump Präsident werden, wird er -motiviert von der Beifall
klatschenden Rüstungslobby im Kongress- Kriegstreiberei auf dem
ganzen Planeten anstreben. Denn summa summarum sind es die Lobbies, die die Macht haben und die schon Obama davon
abhielten vernünftige Ideen durchzusetzten.
Vermutlich wird das Ganze dann wieder mal unter dem Deckmantel der
Menschenrechte stattfinden, eine in der Vergangenheit sehr beliebte
Ausrede für ihre Zündeleien an ihrer Tankstelle, äh, im mittleren
Osten.
Amerika
hat den unteren Schichten seit Jahrzehnten die Karotte des
„amerikanischen Traums“ vor die Nase gehalten und nun scheinen
die unteren Zehntausend letztlich kapiert zu haben, dass sie die
Karotte niemals erreichen werden. Wenn wir uns vor Augen halten, dass
viele der amerikanischen Bürger keine ausreichende
Krankenversicherung haben und teilweise von Lebensmittelmarken
abhängig sind, ist diese Einsicht traurigerweise durchaus
nachvollziehbar!
Mit
dieser Einsicht geht auch eine andere einher:
Nämlich, dass den
einzigen Vorteil, den die breite Masse hat, ihre schiere Zahl ist und
damit verbunden ihr Wahlrecht. Man bekommt das Gefühl, dass sie den
oberen Zehntausend den Stinkefinger zeigen wollen und was könnte
besser „Fickt euch!“ sagen als ein Trump im Weißen Haus?
Aber
die amerikanische Elite macht sich keine Sorgen, nein, sie amüsiert
sich noch köstlich über die dumme Masse.
Manche,
etwas feinfühligere Leute in Amerika spüren schon, dass hier Größeres
am Werk ist und Schauspieler Bryan Cranston bspw. bezeichnet Trump
als shakespearschen Charakter.
Dies ist tatsächlich sehr treffend,
denn es zeichnet sich in den USA ein Drama ab, das sogar Romeo &
Julia in den Schatten stellen wird! Und auch hier starrt das blinde
Publikum (der Rest der Welt) wie gebannt auf die Bühne und
weint am Ende. Nur, dass die Protagonisten vermutlich nicht so
selbstlos sein werden und den Freitod wählen.
Also
hofft mit mir auf das Beste, aber bereitet euch auf das Schlimmste
vor!
Hier
bleiben diesmal einfach einige Fragen offen.
Chewie.
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