Donnerstag, 13. Januar 2022

SoLiDaRiTäT

Heute will ich einmal über Solidarität sprechen.

Solidarität, was bedeutet das eigentlich?
Und gilt Solidarität nur für arme Menschen? So ähnlich wie viele Gesetze?

Solidarität bezeichnet das „unbedingte Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele“

Wie will man also Solidarität fordern?
Die Antwort lautet garnicht.

Solidarität schafft man nur in dem man Interessen vereint, Solidarität lässt sich nicht verordnen. Dies ist per Begriffsdefinition nicht möglich. Solidarität kann nur in Abwesenheit von Zwang entstehen, ansonsten ist es Gehorsam.

Und so gestaltet es sich in Zeiten, in denen die Interessen der oberen 10.000 exorbitant den unteren 100.000 entgegenstehen, natürlich schwierig mit der Solidarität.
Ein Klassenkampf wie wir ihn besonders in den letzten Jahren mit einer sich steigernden Heftigkeit erleben, ist Gift für jede Solidarität. Viel mehr mutet es so an, als wäre Solidarität auch gar nicht gewünscht seitens den Systembetreibern und ihren Profiteuren. Sie sehen in der Solidarität -ähnlich der Eigenverantwortung- eine Trumpfkarte, die sie Notfall spielen können.

Solidarität ist also Fluch und Segen.

Solidarität scheint in Zeiten der sterbenden Moral ausschließlich das Handicap des kleinen Mannes zu sein, birgt aber auch gleichzeitig eine Gefahr für die Menschen an den Hebeln in sich. 
Aus diesem Grund wird Solidarität von diesen gefürchtet, denn sie nimmt sich heraus den uferlosen Begierden der finanzstarken Spieler im System moralische Grenzen zu setzen.

Und was wenn nun eine Pandemie oder was auch immer für eine Extremsituation kommt in der Solidarität gefordert ist? 
Natürlich versagt die Gesellschaft dahingehend auf ganzer Linie. Eine Gesellschaft die dazu erzogen wurde zu konsumieren mit der einzigen Option zu verarschen oder selbst verarscht zu werden, hat kein Gefühl mehr für Solidarität. 
Warum sollte das Volk sich auch anders verhalten, als die Politik es ihnen vorzeigt?

Jahrelang war es nämlich das hauptsächliche Bemühen konservativer Wirtschaftsparteien moralische Werte gegen die Gesellschaft auszuspielen. Es wurde als Achillessehne jeder sozial angehauchten politischen Maßnahme gesehen. Es wäre realpolitisch nicht möglich Erleichterungen für die kleinen Leute zu machen. Die schaffen ja auch keine Arbeit. Und ohne Arbeit geht es nicht. Auch wenn es immer öfter ohne Arbeiter zu gehen scheint.

Jede Erhöhung der Mittel für den Ausbau der medizinischen Versorgung oder dem Pflegebereich, jede Maßnahme zur besseren Erschwinglichkeit von leistbarem Wohnraum, jeder Versuch Löhne der Produktivität angepasst steigen zu lassen wurde stets als linkslinke Träumerei abgetan - um nur einige Bereiche der Sozialpolitik zu nennen.

Lohnerhöhungen für Arbeitnehmer?
Unmöglich, das würde die Inflationsspirale nur unnötig weiter anheizen.

Leistbares Wohnen?
Auf keinen Fall, Eigentümer leben ohnehin schon in ständiger Angst vor Mietnomaden und Immobilienblasen.

Transparente Parteifinanzierung?
Auf keinen Fall, das geht gegen den Datenschutz!

Ein System entworfen von Wirtschaftstreibenden für Wirtschaftstreibende, die sich gegenseitig einen runter holen. Am laufen gehalten über mediale Finten und Scheinargumentation.
Gebündelt in einer europäischen Union, die mehr einem Rotarier Klub gleicht als einer Volksvertretung.
Praktisch für die Lobbys, da muss man weniger Menschen bestechen, um einen größeren Markt zu kontrollieren. Ist weniger Stress.

Die Medien wurden angefüttert, um den Narrativ aufrecht zu erhalten und zu stärken.
Das ist die Welt in der wir leben.

Und nun soll aufgrund einer Pandemie die Solidarität der Mittelständler und Kleinverdiener aus dem Grab geholt werden?

Oder ist es einmal mehr eine Ablenkungsaktion der ewig Gestrigen, damit nicht darauf geachtet wird, wie schamlos und tatsächlich noch viel stärker von unten nach oben gescheffelt wird. Die Straßen des Geldes sind Highways nach oben und Trampelpfade nach unten.

Doch eines lässt hoffen:
Während einer solchen Ausnahme Situation wird eher ersichtlich, was sonst nur erahnt wird und leicht mittels PR-Kampagnen oder tendenziösen Berichterstattungen vor der Öffentlichkeit verschleiert werden kann. 
Die schiere Gier ist nun unübersehbar, entblößt, die Büchse der Pandora geöffnet. Die Inkompetenz und Anmaßung wurde entlarvt.

Der Hut brennt...
...und dennoch weigern sich die Politiker ihn zu nehmen.

Bleibt nur das Ganze nicht ganz so ernst zu sehen.
Gleich der antiken griechischen Vorstellung, dass Personen immer dann am lächerlichsten sind, wenn sie ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen.

Daher gilt es folgende Frage zu reflektieren:
Was ist denn die absolute Lieblingsbeschäftigung der Unternehmen, Lobbys und deren angestellten Politiker?
Richtig, das Abkassieren. 
Nicht weil Sie es nötig hätten, sondern aus Lust an der Freude.

Den Abschluss möchte ich als Österreicher mit einem Zitat des ÖVP Mannes Thomas Schmied aus dem Jahre 2021 bilden:
„Vergiss nicht, du hackelst im ÖVP-Kabinett. Du bist die Hure für die Reichen!“


Chewie.

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