Mittwoch, 25. Januar 2017

Die Abseitsfalle

Die FIFA entwickelt den Fußball weiter, ob er will oder nicht. 
Um zu zeigen, dass er sein Geld wert ist, hat sich nun auch Marco Van Basten -seit 2016 technischer Berater der FIFA- mal zu Wort gemolden.
Lange genug ist der Fußball im Abseits gestanden, so Marco Van Basten. Marco sieht sich selbst als Pionier.
 
Am Anfang werden unkonventionelle Ideen immer belächelt, aber ich denke jeder halbwegs Fußball- Interessierte kann bestätigen, wie lästig die Abseitsregelung ist. Eigentlich gibt es die Regel ja sowieso nur, um Schiedsrichter den Job zu erschweren oder Tore Seltenheitswert werden zu lassen und das Spiel zu verkomplizieren.“ (Van Basten im Interview mit der holländischen Tageszeitung „De Telegraaf“)
Ohne Abseits wäre das Spiel viel attraktiver, dann bräuchte es auch nicht mehr so viel von dieser verwirrenden Taktik. Raumdeckung wäre ohnehin völlig überbewertet. Früher hätte Manndeckung ja auch vollkommen gereicht. 
Begriffe wie Strategie und Taktik klängen sowieso viel zu sehr nach Krieg und Krieg ist eine schlimme Sache! 
 
Der kritischste Punkt aber sei: 
Frauen zu erklären was Abseits ist.
Van Basten weist damit auf eine nicht zu unterschätzende Frustrationsquelle vor allem im Bereich des Fußballfantums hin. 
 
Bereits unzählige Male habe er versucht Frauen diese spezielle Spielregel zu erläutern, dennoch komme man da einfach auf keinen grünen Zweig. Meist habe er sich dann nach vergeblichem Erklären mit einem gespielten „AHA“ zufrieden gegeben und nicht mehr nachgefragt.
Wie viel Lebenszeit habe ich alleine verschwendet, um Frauen das Abseits zu erklären!? Die Dunkelziffer der Männer, die Ähnliches erleben muss enorm hoch sein!“ 
(An dieser Stelle ein Link, um eventuelle Unsicherheiten bei der Regelauslegung zu vermeiden)

Insgesamt soll also die Abschaffung des Abseits eine enorme Erleichterung darstellen. Außerdem sollen dadurch auch um einiges mehr Tore fallen und der Fußball würde publikumsfreundlicher werden.
Mit C. Ronaldo, dem aktuellen Weltfußballer, hat Van Basten einen besonders prominenten Fürsprecher:
"Ohne Abseits zu spielen wäre toll! Dann könnte ich nur noch am 16er kleben und auf die Vorlagen warten. Meine Fans könnten noch mehr meiner krassen Treffer bewundern!“
C. Ronaldo hat ja in der Vergangenheit selbst schon des Öfteren frustrierende Erlebnisse mit dem Abseits gemacht.

Was Van Basten zwar außen vor lässt, aber aufdenschirm.rocks aufgefallen ist:
Die Fernsehanstalten würden wohl auch sehr davon profitieren. Denn was Daumen mal Phi die Übertragungen künstlich am meisten in die Länge zieht, sind sicher die vielen Spielunterbrechungen aufgrund von Regelverstößen. Es gilt einen besseren Spielfluss zu ermöglichen. Denn durch einen flüssigeren Betrieb der Matches -nicht nur abseits des Rasens- könnten die TV-Sender die Spielzeit genauer mit ihrer Sendezeit verrechnen und damit größere Planungssicherheit erhalten.
So gingen sich bspw. längere Werbezeiten oder eine Nachrichtensendung mehr aus. Alle würden davon profitieren.
Vielleicht ist das Abseits ja auch nur der erste Schritt. Man könnte ebenfalls überlegen, ob Fouls tatsächlich zu ahnden sind. Ebenso Schwalben, gefährliches Spiel oder auch die Halbzeitpause. 
Man muss schließlich mit der Zeit gehen und hin und wieder auch mal was ändern, damit man nicht das Gefühl hat es geht nichts vorwärts.
Insgesamt also eine geile Sache!
Chapeau Hr. Van Basten!
Hoffen wir, dass die FIFA diese zukunftsorientierten Vorschläge bald Realität werden lässt und der Fußball nie aufhören wird sich selbst kritisch zu betrachten sowie mit der Zeit zu gehen.

Hier pfeife ich noch einige Fragen zurück:
Muss man immer etwas ändern, um zu zeigen, dass man etwas tut?
Wie viel Tore könnte C. Ronaldo in einem Jahr machen, sollte das Abseits tatsächlich abgeschafft werden?
Wie langweilig ist den FIFA- Funktionären auf einer Skala von 1-10?
Ist ein guter Schiedrichter wirklich einer, der nicht auffällt?
Und was würde wohl Sepp Blatter zu dem Ganzen sagen?



Chewie.

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