Dienstag, 31. Januar 2017

Survive-Life-Balance

So hätte man wohl in der Steinzeit Stressbewältigungsstrategien umschrieben. Damit ist allerdings kein Drahtseilakt ohne Sicherheitsnetz gemeint. Ok, vielleicht ein bisschen.
Primär geht es aber darum, dass viele Menschen heute vor lauter Arbeiten kein Licht am Ende des Tunnels sehen und nicht mehr genug Zeit für Privates haben.
In der Urzeit hat man, wenn am Tag Beute gemacht wurde, gewusst: Es ist genug zu essen da also kümmert man sich jetzt um sein soziales Umfeld. Bisschen lausen und so. Zumindest bis auf ein, zwei Stunden Feuerwache in der Nacht.
Heute kann man noch so viel Beute in den ersten Stunden erlegen und der Chef wird trotzdem mit Zusatzaufgaben kommen. Gerade deswegen, weil er weiß, dass man es kann und egal ist wie man die Leistungsmotivation aufrecht erhält. Das geht solange, bis der Chef dann irgendwann ein Nein nicht mehr akzeptieren kann ohne einem gleich die Kündigung in Aussicht zu stellen.
Zu ende gedacht dürfte man also nie vollen Einsatz bringen, denn dann wird dies als neuer Standard etabliert und erwartet. Gar nicht mal so eine subtile Technik, wenn man darüber nachdenkt. Und auch logisch...zumindest für berufene Turbokapitalisten.
Denn es gibt immer einen Anderen, der bereit ist deine Arbeitsstelle zu übernehmen. Einer der nie Nein sagt und dem Chef eine 10 mal so gute Verhandlungsposition gibt, wie jedem seiner Angestellten. Einer der keine Familie hat, die er nicht nur ernähren, sondern mit der er auch Zeit verbringen will. Einer der vielleicht sogar single ist und deswegen auch vor Überstunden am Wochenende nicht zurückschreckt.
Für Arbeitgeber natürlich der Idealfall.
Die besten Arbeitskräfte sind also definitiv Singles. Vielleicht auch männlich, denn wer will schon eine Zeitbomb...äh Frau als Angestellte? Die gehören sowieso an den Herd!
 
Aber wo bleiben die Menschen, die Familie haben oder in einer Beziehung leben?
Diese Menschen müssen sich ganz schön was ausdenken, wenn sie ihre Kinder nicht von einer Ganztagsschule oder in einem Internat erziehen lassen wollen. 
 
Wird man laufend darauf getrimmt, dass man ersetzbar ist, man keine Sicherheit mehr am Arbeitsplatz spürt, wie soll diese Sicherheit im eigenen Haushalt gewährleistet sein?
Wir leben schnell, wir konsumieren viel, wir sind ersetzbar wie Batterien. Allerdings keine Legebatterien, denn Nachwuchs ist schlecht fürs Geschäft.
Aber auch wenn manche Batterien länger Leistung bringen, gehen sie doch irgendwann leer. 
 
Wäre es nicht besser, man betrachtet sein Personal wie Akkus? Mehrweg statt Einweg?
Man könnte ihnen ja angemessene Auszeiten geben, um ihre Akkulaufzeit zu erhalten. Man müsste dann eben mehrere Akkus anstellen, um diese Auszeiten zu ermöglichen. Burnouts gehören ja mittlerweile zum Arbeitsalltag. Ausgelaufene Batterien sind ganz schön unschön und die Säure kann Verätzungen anrichten. Das lässt jedes Betriebsklima ratzfatz verderben. Ein Betrieb in dem sich die Angestellten nicht vertragen und ständig wechseln ist zwar ein Scheiss-Betrieb, aber wohl einer der schwarze Zahlen schreibt. Für die Firmenkonten verträglicher.
Es ist heutzutage seltsamerweise rentabler alle paar Monate Teile der Belegschaft durch neue Leasing-Arbeiter zu ersetzten, damit zumindest der Betrieb Planungssicherheit hat. Mitarbeitermotivation aufrecht zu erhalten braucht schließlich wirklich innovative Strategien und Führungskräfte, die sich erst mal einer einfallen und ausbilden lassen muss. 
Und das ist schließlich nicht die Arbeitsaufgabe des Vorstandes. 
Der muss nur schauen, dass die Zahlen stimmen. 
Die ausgepressten Arbeiter müssen sich dann selbst entsorgen. Ob das die Belegschaft reizt ist nebensächlich, denn schließlich sollen die froh sein überhaupt einen Job zu haben. Würde die Belegschaft ordentlich bezahlt/ behandelt werden, würden die Bosse verarmen und man müsste die Produktion auslagern, das würde ja auch keinem nützen.
Schließlich muss ein Unternehmen so viel Gewinn machen, dass die neuen Baugründstücke sowie -genehmigungen gekauft, Politiker motiviert werden die Interessen der Konzerne über die ihrer Wähler zu stellen und 3-stöckige modäne Villen für die kinderlosen Manager und deren High-Society-Frauen gebaut werden können.
Man will ja auch was davon haben und neidische Blicke kassieren. Eine endkrasse Alarmanlage extra versteht sich.
Diese Menschen bestimmen dann, was Familieneltern verdienen und wie lang sie zu arbeiten haben. Pervers sind aber nicht die Gehälter, die sich die Führungebenen selber spendieren. Pervers sind nur die Gehälter deren Vorgesetzten.
Und dieser Jemand macht das doch sowieso in viel unverschämteren Ausmaß und schon viel länger!
Die Arbeiter leben von der Hand in den Mund, deren Bosse von einem ausgestreckten Zeigefinger.
Sollte dennoch jemand zwischendurch unabhängig vom Wohlwollen der obersten 10.000 zu Wohlstand kommen, wird er prompt zu deren Imitat, weil man jahrelang unter der Ausbeutung litt.
So werden wir uns noch lange Zeit in diesem Teufelskreis drehen. Mindestens bis zum nächsten gröberen Krieg.
Man kann das System nicht ficken, denn wer das System fickt, wird vom System infiziert. Das System ist nämlich auf so vielen externen Festplatten sicherheitskopiert, dass es unmöglich ist den Computer neu aufzusetzen.
Redundanz, der größte Feind eines jeden Hackers und Hacklers.
Auch wenn es beim Programmieren nur 1 und 0 gibt, scheint es das Betriebssystem kompliziert genug werden zu lassen, um den Menschen Systemverdrossenheit und den Unwillen anderen etwas zu gönnen einzupflanzen.
Ja, ja, ich weiß schon, das ist nicht die Schuld des Kapitalismus, das ist die menschliche Natur! Die menschliche Natur ist nicht ausschließlich darauf aus sich gegenseitig zu unterdrücken, es gibt auch wertvollere Wesenszüge in unserem Charakter. Unser vorherrschendes Wirtschaftssystem hat die Missgunst und die Gier jedoch en vouge/ salonfähig gemacht! 
Auf alles Alternative wird draufgehauen mit dem Totschlagargument: Das ist unsere Natur! 
Und alles nur weil im Kindergarten irgendwann mal einer angefangen hat mit dem Abakus zu spielen. Dummerweise weiß heute niemand mehr dessen Name, sonst wäre endlich einmal klar wer Schuld ist!

Diese fragwürdige Thema bleibt heute fraglos.


Chewie.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Die Abseitsfalle

Die FIFA entwickelt den Fußball weiter, ob er will oder nicht. 
Um zu zeigen, dass er sein Geld wert ist, hat sich nun auch Marco Van Basten -seit 2016 technischer Berater der FIFA- mal zu Wort gemolden.
Lange genug ist der Fußball im Abseits gestanden, so Marco Van Basten. Marco sieht sich selbst als Pionier.
 
Am Anfang werden unkonventionelle Ideen immer belächelt, aber ich denke jeder halbwegs Fußball- Interessierte kann bestätigen, wie lästig die Abseitsregelung ist. Eigentlich gibt es die Regel ja sowieso nur, um Schiedsrichter den Job zu erschweren oder Tore Seltenheitswert werden zu lassen und das Spiel zu verkomplizieren.“ (Van Basten im Interview mit der holländischen Tageszeitung „De Telegraaf“)
Ohne Abseits wäre das Spiel viel attraktiver, dann bräuchte es auch nicht mehr so viel von dieser verwirrenden Taktik. Raumdeckung wäre ohnehin völlig überbewertet. Früher hätte Manndeckung ja auch vollkommen gereicht. 
Begriffe wie Strategie und Taktik klängen sowieso viel zu sehr nach Krieg und Krieg ist eine schlimme Sache! 
 
Der kritischste Punkt aber sei: 
Frauen zu erklären was Abseits ist.
Van Basten weist damit auf eine nicht zu unterschätzende Frustrationsquelle vor allem im Bereich des Fußballfantums hin. 
 
Bereits unzählige Male habe er versucht Frauen diese spezielle Spielregel zu erläutern, dennoch komme man da einfach auf keinen grünen Zweig. Meist habe er sich dann nach vergeblichem Erklären mit einem gespielten „AHA“ zufrieden gegeben und nicht mehr nachgefragt.
Wie viel Lebenszeit habe ich alleine verschwendet, um Frauen das Abseits zu erklären!? Die Dunkelziffer der Männer, die Ähnliches erleben muss enorm hoch sein!“ 
(An dieser Stelle ein Link, um eventuelle Unsicherheiten bei der Regelauslegung zu vermeiden)

Insgesamt soll also die Abschaffung des Abseits eine enorme Erleichterung darstellen. Außerdem sollen dadurch auch um einiges mehr Tore fallen und der Fußball würde publikumsfreundlicher werden.
Mit C. Ronaldo, dem aktuellen Weltfußballer, hat Van Basten einen besonders prominenten Fürsprecher:
"Ohne Abseits zu spielen wäre toll! Dann könnte ich nur noch am 16er kleben und auf die Vorlagen warten. Meine Fans könnten noch mehr meiner krassen Treffer bewundern!“
C. Ronaldo hat ja in der Vergangenheit selbst schon des Öfteren frustrierende Erlebnisse mit dem Abseits gemacht.

Was Van Basten zwar außen vor lässt, aber aufdenschirm.rocks aufgefallen ist:
Die Fernsehanstalten würden wohl auch sehr davon profitieren. Denn was Daumen mal Phi die Übertragungen künstlich am meisten in die Länge zieht, sind sicher die vielen Spielunterbrechungen aufgrund von Regelverstößen. Es gilt einen besseren Spielfluss zu ermöglichen. Denn durch einen flüssigeren Betrieb der Matches -nicht nur abseits des Rasens- könnten die TV-Sender die Spielzeit genauer mit ihrer Sendezeit verrechnen und damit größere Planungssicherheit erhalten.
So gingen sich bspw. längere Werbezeiten oder eine Nachrichtensendung mehr aus. Alle würden davon profitieren.
Vielleicht ist das Abseits ja auch nur der erste Schritt. Man könnte ebenfalls überlegen, ob Fouls tatsächlich zu ahnden sind. Ebenso Schwalben, gefährliches Spiel oder auch die Halbzeitpause. 
Man muss schließlich mit der Zeit gehen und hin und wieder auch mal was ändern, damit man nicht das Gefühl hat es geht nichts vorwärts.
Insgesamt also eine geile Sache!
Chapeau Hr. Van Basten!
Hoffen wir, dass die FIFA diese zukunftsorientierten Vorschläge bald Realität werden lässt und der Fußball nie aufhören wird sich selbst kritisch zu betrachten sowie mit der Zeit zu gehen.

Hier pfeife ich noch einige Fragen zurück:
Muss man immer etwas ändern, um zu zeigen, dass man etwas tut?
Wie viel Tore könnte C. Ronaldo in einem Jahr machen, sollte das Abseits tatsächlich abgeschafft werden?
Wie langweilig ist den FIFA- Funktionären auf einer Skala von 1-10?
Ist ein guter Schiedrichter wirklich einer, der nicht auffällt?
Und was würde wohl Sepp Blatter zu dem Ganzen sagen?



Chewie.

Dienstag, 10. Januar 2017

Wenn du mein Sohn wärst, würdest du Muritz Saglam heißen!

Wieder mal was in eigener Sache.
Ein guter Freund von mir wird heute 30. Ein kritisches Datum, ab dem man als moderner Mensch auch seine Präsenz in den neuen Medien erhöhen muss, um "jung" zu bleiben.
Deswegen nun online ein paar warme Worte für Hr. Mag. Ströhle.

Keine Sorge, ich verzichte auf Knittelvers und Paarreim, die bei Feiern üblichen Geißeln.

Endlich, Morinho wird 30. Ein Grund, aber kein Hindernis für eine Feier.
Der seinem Namensvetter charakterlich eigentlich gänzlich unverwandte Wahlwiener ist ein feiner Geist. Wo andere Gedanken formulieren, befreit er sie. Stiftet Assoziationen wie Christiano Ronaldo Geld. Und der Vergleich hinkt nicht mal. Er ist sogar der Usain Bolt der Vergleiche!
Denn gemoßen an Gedanken ist Moritz einer der reichsten Menschen, die ich kenne.
Um so erstaunlicher, dass er auch an Gefühl nicht arm ist. Dies spendet er auch sehr gern. Oder besser: er teilt es. Ebenso wie seine Fantasie, die nicht wie manche denken, ausufert, sondern uferlos ist. Nichts für Nichtschwimmer! Da muss man als Gesprächspartner am Schwimmball bleiben, denn auch seine words per minute- Rate kann sich hören lassen.
Tatsächlich waren meine ersten Worte zu ihm: "Du redasch wirklich viel."
Außerdem ist sein Passspiel auch abseits des Rasens zielsicher und nicht nur auf dem Feld geht er als Wingman steil! Dabei profitiert er von seiner enormen Spritzigkeit und seinem Esprit.
Nicht umsonst war er 2016 Stammgast im Team der Runde der 3. Wiener Bezirksliga!
Ist Moritz einmal im Fluss, gehts dahin wie bei einer Wildwasserfahrt.
Und ich persönlich erlebte schon irrwitzig unterhaltsame Stunden mit ihm am Steuer. Mit Steuern kennst sich Moritz -als Mann vom Fach- nämlich auch ein bisschen aus. Sowie mit Paragraphen.
Exzellent kann er subsumieren und so manches Rechtsbedenken eliminieren.
Und um zu erkennen, dass er auch Führungskräfte hat, muss man nicht erst X Saisonen Fußballmanager mit ihm spielen - welche ich aber nicht missen wollte!
Manchmal vergisst Moritz jedoch auch auf ein Zitat Laotse's, dass ich ihm einst verriet:
"Im fließenden Wasser kannst du dein Spiegelbild nicht sehen, wohl aber im ruhenden Wasser."
Und gleich noch ein anderes Zitat hinterher, von Lautse:
"Ein großer Fisch braucht einen großen Teich!"
Was ich damit sagen will:
Schipper hin- und wieder aus dem großen Teich, der sich Wien nennt, in eine kleine Bucht abseits der Strömung, um gelegentlich zu sehen was für ein riesengroßer Fisch du eigentlich bist!



Chewie.