Der
türkische Präsident will die Jugendlichen nie wieder der
Ziellosigkeit überlassen. Wie Insider berichten hat er zu diesem
Zweck bereits vor Jahren dutzende Graffitikünstler angestellt.
Schriftzüge
wie "AKAB" (=all kurds are bastards), DPFTW (=Death penalty
for the win) oder FFG (=Fuck Fethullah Gülen) zeugen in Ankara und
auch in vielen anderen europäischen Städten davon, wie erfolgreich
er vielen jungen Türken die Richtung weist – auch wenn die
Regierung anfangs mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte.
"Leider
haben einige der Sprayer die Arbeitsanweisung nicht gründlich genug
durchgelesen" (Erdoğan,
2017)
Vermutlich
spielt er damit auf die falsch gesprayten Schriftzüge "ACAB"
an.
Tiroler
FPÖ-Abgeordnete hatten bereits vorletztes Jahr auf einen ihrer
Ansicht nach (os)manischen Einzeltäter namens Acab hingewiesen, der
mit dem Anbringen seines Namens auf diversen Hauswänden und
öffentlichen Mauern Sachschaden in beträchtlichen Höhen
angerichtet haben soll. Gut, dass dieses Missverständnis bei dieser
Gelegenheit endlich Erleuchtung erfuhr.
Zusammen
mit mehreren 100 Forentrollen in allerhand sozialen Netzwerken und
Onlinemedien scheint die türkische Aufklärungsmaschinerie nun mehr
und mehr an Fahrt zuzulegen. Nicht zuletzt das soll den Ausschlag
beim knappen Ergebnis des Referendums zum Präsidialsystem zu Gunsten
Erdoğans gegeben haben, wie
Sprecher seiner Partei vermuten.
Die
AKP ist jedenfalls stolz auf das gelungene Marketingkonzept und habe
-laut Generalsekretär Abdulhamit Gül- nie daran gezweifelt.
"Was
religiös auf Dauer falsch ist kann politisch auf Dauer nicht richtig
sein! Schade nur, dass es nun bekannt geworden ist. Das wird den
Coolness-Faktor reduzieren." (Abdulhamit Gül, 2017)
Bei
der Kreativität und dem Verantwortungsbewusstein der türkischen
Regierung bezweifeln wir jedoch nicht, dass sie weiterhin innovative
Ansätze entwickeln wird um die Jugend zu retten.
So
könnte bspw. entwaffnende Herzensgüte der nächste Clou sein.
Erdoğan
hat diesbezüglich bereits einen ersten Schritt getan und ließ
unlängst den Begriff Arena als Bezeichnung für Sportstadien aus dem
Wortschatz streichen.
"Es
erinnert ganz einfach zu sehr an die blutrünstigen Gladiatorenspiele
wie sie im alten Rom üblich waren. So etwas geht vielleicht in einer
Republik, aber nicht bei uns!" (Erdoğan,
2017)
Keine weiteren Fragen.
Chewie.