Mittwoch, 19. April 2017

ÖH- Wal gestrandet - auf zu neuen Ufern

Kommenden Monat ist es soweit. Vom 16. - 18.05. werden die Studierenden in Österreich wieder zur ÖH-Wahl gebeten.
Nach dem Ausschluss der jungen Grünen durch die Mutterpartei spitzt sich die Lage auf dem politischen Bildungsparkett zu.
Klar, sie haben in die Hand gebissen, die sie füttert, aber eine Mutter ist nur so glücklich wie ihr unglücklichstes Kind. Von daher vermögen wir gerade nicht zu beurteilen, wie es in Frau Glawischnig aussieht. Hoffen wir das ein Blick auf den gestählten Waschbrettbauch ihres Gatten, Hr. Piesczek, sie beruhigen kann.
Vielleicht wäre es auch ratsam das „Ius primae noctis" für Angehörige der grünen Partei hinsichtlich deren ungehorsamen Untergruppierungen einzuführen. Wenn ein unterjochtes Volk aufmüpfig wird, ist es innerhalb feudal organisierten Gemeinschaften stets eine effektive Methode den Wiederstand wegzuzüchten. Nebenbei auch nachhaltiger als sich ganze Gliedmaßen abzutrennen.
Hauptsächlich sind wir allerdings froh, dass sich mit „Die Liste" und „No Ma'am" über die letzten Jahre bereits neue wählbare Optionen für die Studierenden formieren.
Die Liste (Ein Ableger der aus der deutschen Politik bekannten „Die Partei“), welche die Zeichen der Zeit erkannte und ihr Hauptaugenmerk auf die deutschen Numerus-Klausus-Flüchtlinge legt, hat laut neuesten statistischen Erhebungen realistische Chancen auf einen Wahlerfolg. Viele deutsche Studierende sind schon lange nicht mehr mit ihrer Verdrängung an den gesellschaftlichen Rand einverstanden.
"So viel Studiengebühren wie wir zahlt sonst keiner in Österreich! Dennoch verstehen die Imbissbudenbetreiber hierzulande noch nicht mal was ich mit Pommes Schranke meine und in den Vorlesungssälen werden immer die Handtücher von meinen reservierten Plätzen weggelegt!" - Rudi Mental (Name von der Redaktion geändert).
Trotzdem wäre die Liste nicht an der Entstehung deutscher Parallelgesellschaften interessiert. Christian Mönch (a.k.a. „Gottkaiser Lautsprecher“), gebürtiger Berliner und Parteiführer der Liste, nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
"Wir haben immer schon gesagt, dass uns die Studierenden ziemlich egal sind."
Die ÖH-Wahl sei ohnehin nur eine günstige Kaderschmiede für die deutsche Politlandschaft, wo er dann aber auch österreichische Interessen innerhalb der Bundesrepublik vertreten will. Satire oder doch unkonventionelles Wahlprogramm mit Berechtigung? 
Das wird sich zeigen.
Auch die No Ma'am-Partei, welche an der Uni Linz beheimatet ist, präsentiert sich als seriöse Alternative zu den ihrer Meinung nach zu bemühten Studienablegern der konventionellen Großparteien. Sie bestechen besonders durch das Organisieren von Parties und Wet-T-shirt-Contests. Das Programm scheint anzukommen.
"Bierernste Minen sollen andere Parteien machen, wir vergeben lieber Bierstipendien.", so ihr Motto.
Nachdem die Mitglieder der anderen Nachwuchsparteien tatsächlich über die letzten Jahrzehnte erfolgreich signalisieren konnten, dass nur bedingtes Interesse abseits der Profilierung für deren jeweilige nationale Pendants besteht, erwarten uns dieses Jahr definitiv heiße ÖH-Wahlen.
Ernst ist jedenfalls out und das ist gut so! 
 
Vielleicht wird aufdenschirm.rocks sich einige Podiumsdiskussionen antun und so von mancher Schlammschlacht berichten können, die sogar Al Bundy noch neidisch über den Teich schielen lässt.

Einige Fragen wählen sich hier selbst:
Hat Bildungspolitik überhaupt noch Relevanz?
Blamieren sich die Studienvertreter "großer" Parteien mit Absicht?
Falls ja, ist das ein perfider Plan um Verdrossenheit auf bereits verdorrtem Boden zu sähen?
Falls ja, warum?
Da wächst doch ohnehin nichts mehr...


Chewie.

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