Kommenden
Monat ist es soweit. Vom 16. - 18.05. werden die Studierenden in
Österreich wieder zur ÖH-Wahl gebeten.
Nach
dem Ausschluss der jungen Grünen durch die Mutterpartei spitzt sich
die Lage auf dem politischen Bildungsparkett zu.
Klar,
sie haben in die Hand gebissen, die sie füttert, aber eine Mutter
ist nur so glücklich wie ihr unglücklichstes Kind. Von daher
vermögen wir gerade nicht zu beurteilen, wie es in Frau Glawischnig
aussieht. Hoffen wir das ein Blick auf den gestählten
Waschbrettbauch ihres Gatten, Hr. Piesczek, sie beruhigen kann.
Vielleicht
wäre es auch ratsam das „Ius primae noctis" für Angehörige
der grünen Partei hinsichtlich deren ungehorsamen Untergruppierungen
einzuführen. Wenn ein unterjochtes Volk aufmüpfig wird, ist es
innerhalb feudal organisierten Gemeinschaften stets eine effektive
Methode den Wiederstand wegzuzüchten. Nebenbei auch nachhaltiger als
sich ganze Gliedmaßen abzutrennen.
Hauptsächlich
sind wir allerdings froh, dass sich mit „Die Liste" und
„No Ma'am" über die letzten Jahre bereits neue wählbare Optionen für die Studierenden
formieren.
Die
Liste (Ein Ableger der aus der deutschen Politik bekannten „Die
Partei“), welche die Zeichen der Zeit erkannte und ihr
Hauptaugenmerk auf die deutschen Numerus-Klausus-Flüchtlinge legt,
hat laut neuesten statistischen Erhebungen realistische Chancen auf
einen Wahlerfolg. Viele deutsche Studierende sind schon lange nicht
mehr mit ihrer Verdrängung an den gesellschaftlichen Rand
einverstanden.
"So
viel Studiengebühren wie wir zahlt sonst keiner in Österreich!
Dennoch verstehen die Imbissbudenbetreiber hierzulande noch nicht mal
was ich mit Pommes Schranke meine und in den Vorlesungssälen werden
immer die Handtücher von meinen reservierten Plätzen weggelegt!"
- Rudi Mental (Name von der Redaktion geändert).
Trotzdem
wäre die Liste nicht an der Entstehung deutscher
Parallelgesellschaften interessiert. Christian Mönch (a.k.a.
„Gottkaiser Lautsprecher“), gebürtiger Berliner und Parteiführer
der Liste, nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
"Wir
haben immer schon gesagt, dass uns die Studierenden ziemlich egal
sind."
Die
ÖH-Wahl sei ohnehin nur eine günstige Kaderschmiede für die
deutsche Politlandschaft, wo er dann aber auch österreichische
Interessen innerhalb der Bundesrepublik vertreten will. Satire oder
doch unkonventionelles Wahlprogramm mit Berechtigung?
Das wird sich
zeigen.
Auch
die No Ma'am-Partei, welche an der Uni Linz beheimatet ist,
präsentiert sich als seriöse Alternative zu den ihrer Meinung nach
zu bemühten Studienablegern der konventionellen Großparteien. Sie
bestechen besonders durch das Organisieren von Parties und
Wet-T-shirt-Contests. Das Programm scheint anzukommen.
"Bierernste
Minen sollen andere Parteien machen, wir vergeben lieber
Bierstipendien.", so ihr Motto.
Nachdem
die
Mitglieder der anderen Nachwuchsparteien tatsächlich über die letzten Jahrzehnte
erfolgreich signalisieren konnten, dass nur bedingtes Interesse
abseits der Profilierung für deren jeweilige nationale Pendants
besteht, erwarten uns dieses Jahr definitiv heiße ÖH-Wahlen.
Ernst
ist jedenfalls out und das ist gut so!
Vielleicht
wird aufdenschirm.rocks sich einige Podiumsdiskussionen antun und so
von mancher Schlammschlacht berichten können, die sogar Al Bundy
noch neidisch über den Teich schielen lässt.
Einige
Fragen wählen sich hier selbst:
Hat
Bildungspolitik überhaupt noch Relevanz?
Blamieren
sich die Studienvertreter "großer" Parteien mit Absicht?
Falls
ja, ist das ein perfider Plan um Verdrossenheit auf bereits
verdorrtem Boden zu sähen?
Falls
ja, warum?
Da
wächst doch ohnehin nichts mehr...
Chewie.