Sprechen wir mal über das Ams.
Eine Einrichtung die 55% des letzten Gehalts als Arbeitslosengeld für ausreichend hält - ein Wert, der in seiner Niedrigkeit in Europa seinesgleichen sucht.Wenn auch immerhin so hoch wie der Maximalsteuersatz, die echte soziale Hängematte.
In diesem Artikel wollen wir uns aber nicht speziell der Ineffizienz des Arbeitsmarktservice und dem Raubrittertum der sogenannten Wirtschaftsparteien widmen, als viel mehr den Spezifikationen der armen Seelen, die an Ersterem leiden und Letzteres nicht gewählt haben.
Einst gab es einen arbeitslosen Mann, der -obwohl er viele Bewerbungen schrieb- während Corona keinen Job fand. Nach 9 Monaten musste er freiwillig einen Kurs machen wie man sich richtig bewirbt.
Dort gaben ihm aus der Pension reaktivierte Lehrer den Tipp, seine Hobby-Liste im Bewerbungsbogen zu erweitern und fleißig auf die ausgelegten 3D-Bilder zu gaffen. Wenn er nur lange genug darauf starren würde, würden sich seine Probleme in Luft auflösen, versprachen sie und rieten ihm sich beim Verein Amazone zu bewerben - Einem Treffpunkt für junge Frauen, um sich wohl zu fühlen und über Emanzipation zu sprechen.
Als er sich im Anschluss an diesen Kurs stattdessen bei eben jenem Erwachsenenbildungsinstitut bewarb, welches den Kurs abgehalten hatte, bekam er nicht einmal eine Antwort.
Ob es wohl an seinem Motivationsschreiben lag, in dem er formulierte, den Kurs als so schlecht empfunden zu haben, dass in ihm das Bedürfnis entstand, selbst solche Kurse zu geben?
Ob es wohl an seinem Motivationsschreiben lag, in dem er formulierte, den Kurs als so schlecht empfunden zu haben, dass in ihm das Bedürfnis entstand, selbst solche Kurse zu geben?
„Einspruch! Hörensagen!“
„Stattgegeben!“
…so gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Man kann auch nicht vollständig negieren, dass der Kurs den arbeitslosen Mann nicht irgendwo doch motivierte.
Schließlich sehen sich Motivieren und Schikanieren in diesem Land verdammt ähnlich.
Schließlich sehen sich Motivieren und Schikanieren in diesem Land verdammt ähnlich.
Nun aber zu einer anderen Geschichte.
Der Geschichte einer arbeitssuchenden, jedoch nicht arbeitslosen Person, die vom Service des AMS gehört hatte, dass man über das E-AMS (das Kaufhaus Österreich für Arbeitsangelegenheiten) auch während aufrechtem Dienstverhältnis ein Inserat gestalten kann, das die Unternehmen zusätzlich zu allen tatsächlich arbeitslosen Profilen einsehen können. So könne man sich quasi über das AMS „head-hunten“ lassen. Eigentlich eine tolle Sache, die seltsamerweise kaum beworben wird.
Warum fragen Sie?
Und hören nur das Echo ihrer eigenen Stimme in der wabernden Leere des kleinen Kabäuschens, auf deren Eingangstür Sozialpolitik steht.
Zurück zum Fall...
Die Frau entschloss sich also diesen Service in Anspruch zu nehmen. Mangels eigenem Reiter auf der AMS-Homepage, schrieb sie eine kurze Nachricht mit der Schilderung ihres Wunsches, trotz bestehendem Dienstverhältnisses, von interessierten Unternehmen Jobangebote zu bekommen.
1 Tag später traf eine Nachricht von ihrem gefühlt 10en AMS-Betreuer innerhalb kürzester Zeit ein, der sie in einer Woche auf das Arbeitsamt bestellte - nachgestellt die Drohung, dass ihr Arbeitslosengeld gestrichen werde, sollte sie den Termin nicht wahrnehmen.
"WTF", dachte sie, war aber auch ein bisschen angenehm überrascht, dass es so flott ging.
5 Tage später bekam sie einen Anruf einer sichtlich irritierten Frau vom AMS:
„Ihr Termin beim Ams an dem und dem Datum ist hinfällig. Sie sind ja nicht mal arbeitslos!“
„Ja aber ich suche Arbeit, habe gehört, dass man dann trotz Job ein Inserat schalten kann, oder?“
„Ja das stimmt und es läuft schon! Einen schönen Tag!“
„Moment mal, ich habe eine Frage!“
„Was denn?“
„Ich will, dass das Inserat für meinen aktuellen Arbeitgeber stumm geschalten wird. Ich befürchte, dass er es sehen könnte und mich rausschmeißen. Geht das?“
„Nein das geht nicht. Halt, ich könnte es anonym schalten, aber dann ist es einfach nur ein leeres Inserat.“
„Aha und warum geht das nicht?“
„Weil das ohnehin kaum Leute benutzen.“
„Ich benutze es gerade.“
„Ja aber Sie sind die Ausnahme.“
„Ja vermutlich aus dem genannten Grund.“
„Eben.“
„Ja aber ich suche Arbeit, habe gehört, dass man dann trotz Job ein Inserat schalten kann, oder?“
„Ja das stimmt und es läuft schon! Einen schönen Tag!“
„Moment mal, ich habe eine Frage!“
„Was denn?“
„Ich will, dass das Inserat für meinen aktuellen Arbeitgeber stumm geschalten wird. Ich befürchte, dass er es sehen könnte und mich rausschmeißen. Geht das?“
„Nein das geht nicht. Halt, ich könnte es anonym schalten, aber dann ist es einfach nur ein leeres Inserat.“
„Aha und warum geht das nicht?“
„Weil das ohnehin kaum Leute benutzen.“
„Ich benutze es gerade.“
„Ja aber Sie sind die Ausnahme.“
„Ja vermutlich aus dem genannten Grund.“
„Eben.“
Schall und Lauch also wenn man sich vom AMS auch nur das kleinste bisschen Hilfe erhofft.
Ein Verein -ähnlich motiviert wie unsere Regierung- dessen Funktion langsam aber sicher von privaten Personal-Leasing-Agenturen übernommen wird - eine weitere Ähnlichkeit zur Regierung.
Dazu drängen sich einige Fragen auf:
Wird das AMS tatsächlich offiziell über Steuergeld finanziert oder ist es nur ein weiterer ÖVP-naher Verein, der inoffiziell über Steuergeld finanziert wird?
Wann sind die Leute nur so faul geworden, dass niemand mehr Vollzeit arbeiten will?
Ist kompetenter AMS-Mitarbeiter DER Mangelberuf 2022?
Chewie.