In Bern wurde unlängst ein Auftritt einer Band abgebrochen, weil zwei der Musiker Weiße waren, die Rastas hatten und Reggae-Musik spielten. Kulturelle Aneignung nennen es die Leute.
Kulturelle
Aneignung? Was'n das?
Damit
das klar ist, jedes Mal wenn eine Kultur imitiert wird, können Teile
oder Personen aus diesem Kulturkreis sich offenbar ins Lächerliche
gezogen und diskriminiert vor kommen.
Kulturelle
Aneignung - eine reale Form der Diskriminierung?
Die
drei Könige mit ihrem Farbigen - diskriminierend?
Jedes
junge Kind, das sich im Fasching als eine Figur aus anderem
Kulturkreis verkleidet - diskriminierend?
Kultur-
Patriotismus auf dem Vormarsch?
Oder
doch Kultur-Autismus?
Die Kultur darf also ausschließlich von Leuten aus dem entsprechendem Kulturkreis angewandt werden. Nichts darf sich jemals vermischen. Das wäre unethisch. Das war schon den Nazis klar.
Ein logisches Prinzip.
Daher ist es auch diskriminierend, wenn Schwarze ein weißes Kind adoptieren.
Oder Chinesen ein russisches.
Oder wenn Rastafaris homosexuell sind.
Oder wenn der Papst Muezzin-Gesang als Weckton auf dem Handy hat.
Oder wenn ein ÖVP Politiker gegen Korruption auftritt.
Alles
kulturelle Aneignung...das muss scharf verurteilt werden.
Sekundäre
Diskriminierung.
Diskriminierung
von Werten.
Ja
man kann auch Werte diskriminieren, richtig gehört.
Denn
Werte sind die Wertanlagen der Übrig gebliebenen.
Die kommen nicht mal auf die Idee nach Oben zu schauen, hat keinen Wert.
Don't look up, denn die Früchte hängen so hoch, dass sie einem beim Herabfallen schnell ein Auge kosten können.
Da leg ich mir lieber nochmal ein weiteres Dutzend günstige Werte zu, bevor ich anfange mir über die Verteilung von Wertanlagen den Kopf zu zerbrechen. So braucht man auch kein flüssiges Kapital und muss den oberen 10.000 nicht auf die Finger schauen.
Bei den 20% Eigenmittel, die man seit diesem Jahr für den Kauf einer Immobilie braucht, macht das auch Sinn. Gerade jetzt da die EZB auch noch die Zinsen anhebt ist Klassenkampf einfach unerschwinglich geworden.
Lieber konzentriere ich mich daher darauf, was die Menschen abseits vom Geld noch voneinander unterscheidet. Das kann ich mir gerade noch leisten. So brauch ich mich auch politisch nicht zu interessieren oder wählen zu gehen, das machen eh nur Menschen, die sich fremde Kulturen aneignen wollen.
Ich
bin ohnehin kaisertreu, dieses neumodische Wahlrecht hat sich unsere
Gesellschaft während der ersten Republik lediglich kulturell
angeeignet. Widerlich sowas.
Auch
brauch ich nicht über Einkommensunterschiede zu sprechen, da es
Wichtigeres gibt.
Meine Kultur zum Beispiel.
Oder wie sich andere meine Kultur aneignen wollen.
Oder wie meine Kultur angefeindet wird, durch die bloße Begeisterung Außenstehender dafür.
Oder ich rede über mein Geschlecht.
Oder mein nicht vorhandenes Geschlecht.
Das
wichtigste ist definitiv über mich zu sprechen, das kostet nichts
und dafür bin ich ausgewiesener Experte.
Und
sollte sich herausstellen, dass es außer Spesen nichts gewesen ist,
so hab ich zumindest klar gemacht, wo ich anfange und wo ich aufhöre.
Nämlich bei meiner Haut und meinem Fortpflanzungsorgan.
Auf jeden Fall will ich keinesfalls jemals mit Unternehmern oder Politikern darüber sprechen, wie viel Kohle die machen, denn dann würde ich mir ja deren Kultur aneignen.
Das geht auch mit meinem Motto konform, das da lautet: "Lieber spreche ich über meine Intimzone als mit meinem Intimfeind."
Oder über Diskriminierungsempfindlichkeitstauglichkeit, das Kriterium schlecht hin.
DARAUF
sollte man die Leute mustern. Am besten jung.
So
könnte man Unterschiede etablieren weit jenseits der Notwendigkeit
nach Einkommen differenzieren zu müssen.
Idealerweise
schicken wir die Menschen bereits mit 16, statt erst mit 18, auf
diese Art Musterung - auch die Mädels. So holt man sie früh ab.
Bewaffnet sind die Jugendlichen beim Diskriminierungsempfindlichkeitsdienst lediglich mit Handy und Bankomatkarte. Auf dem Handy maximal eine Hand voll Social Media Apps - exklusiver Zugang zu ihren Bubbles.
Zum
trinken gibt es nur Bubble-Tea, dazu ein paar Blasenpflaster und als
kleiner Bonus eine Kaugummi-Flatrate.
Auf
der Bankomatkarte monatlich ein Minimalbetrag, damit sie gerade genug zu futtern haben, um keine Fragen zu stellen.
Der
Dienst an den Unternehmen endet aber im Gegensatz zum Dienst am Staat
nicht nach ein paar Monaten, nein du verpflichtest dich
unbefristet.
Oder zumindest bis du deinen ersten Kredit aufnimmst, denn Leistung
muss sich wieder lohnen!
Spätestens dann bist du sowieso am Arsch.
Und wenn du dumm genug bist, fickst du damit auch noch deine Kinder. Des nennt sich dann aber nicht Kinderschänderei, denn dieser Grad an kultureller Aneignung würde sogar Jeffrey Epstein aus seinem Grab steigen lassen.
Nein,
nein...das Ganze nennt sich dann Generationenkredit.